2025 wird die Jüdisch-Christliche Gemeinschaftsfeier am 16. März in der Konstantin-Basilika stattfinden. Der Deutsche Koordinierungsrat hat das Thema "Füreinander streiten" vorgeschlagen; er schreibt dazu:

„Füreinander Streiten“. Unter dieser Überschrift steht das vielfältige Engagement der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in 2025 bzw. 5785/86 (jüdischer Kalender). 
„Hört endlich auf zu streiten!“. Den genervten Ruf ins Kinderzimmer kennen wir alle – ob aus der eigenen Kindheit oder der Elternphase. Streit ist anstrengend, am liebsten möchte man ihn ausblenden, ignorieren, irgendwie „abstellen“.
Statt genau hinzuschauen, nach Ursache und Wirkung zu fragen, wollen viele einfach nur „ihre Ruhe“.
Unsere Gesellschaft ist auf Harmonie bedacht und scheint das Streiten verlernt zu haben. Dabei ist eine gesunde Streitkultur elementar für das Funktionieren von Demokratie: Standpunkte darlegen, Argumente austauschen, einen Konsens aushandeln – vielleicht mit harten Bandagen, aber immer fair.
Umso mehr gilt dies, wenn nicht gegeneinander, sondern füreinander gestritten wird. Wenn sich die eine Seite unparteiisch für die andere einsetzt, für sie kämpft – stellvertretend und unterstützend.
Denn wenn unsere eigenen Mittel und Möglichkeiten erschöpft sind, brauchen wir andere, die für uns einstehen. „Verleih’ uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist ja doch kein andrer nicht, der für uns könnte streiten.“ So betet ein altes Kirchenlied.
Streit füreinander – nicht gegeneinander: Das ist kein Zank, Zwist, Zoff. Das ist die Chance, für Schwächere einzustehen, Gerechtigkeit herzustellen und die Welt ein Stückchen besser zu machen. Tikkun Olam.